Nächtliches Blitzspektakel in subtropischer Luftmasse am 29.07.05

Extrem schwüle Luft (Taupunkte bis 22°C !) aus dem Mittelmeerraum führte am Abend des 29.07. ausgelöst von einem über Tschechien liegenden Randtief zu mäßigen, z.T. kräftigen Gewittern im Leipziger Raum. Erst kurz vor Sonnenuntergang entstanden die ersten hochreichenden Zellen, die sehr schnell sehr hohe Blitzraten aufwiesen. Das forderte geradezu dazu heraus, mal wieder ein paar Blitze zu fotografieren.

Im Restlicht der schon lange untergegangenen Sonne enstanden die folgenden 2 Bilder, Blickrichtung Osten:

Zwischenzeitlich konnte man in einer weit entfernten (vermutlich Super-) Zelle an der Elbe für Deutschland unglaubliche Blitzraten von etwa 60-120 Blitzen /Minute beobachten, diese wohlgemerkt nur im weithin sichtbaren oberen Teil der Wolke! Diese Show konnte man fast 3 Stunden lang verfolgen, da es ringsum blitzte während man sich hier unter fast sternenklarem Himmel befand. Erst kurz vor Mitternacht näherte sich die finale Squallline aus Südsüdwesten. Diese markante Gewitterlinie benötigte nur etwa 90min vom Erzgebirge bis nach Leipzig.

Hier erkennt man die noch recht weit entfernte Gewitterlinie mit permanentem Dauerblitzen (gegen 23:30Uhr):

Als man die zugehörige Böenfront zum ersten Mal im Blitzlicht über Leipzig erkenne konnte, dauerte es nur noch etwa 5min bis es plötzlich mit ungewohnter Wucht losging: Schwere Sturmböen begleitet von stark zerstäubtem, aber dennoch intensiven Regen. Der Unterschied zu sonstigen Squalllines bestand in der Andauer des Sturms während der ganzen Starkregenphase von knapp 20min, in der ca. 25mm der insgesamt 38mm fielen.

Danach mussten vielerorts umgestürzte Bäume und Unmengen an Ästen beseitigt werden. Nach den bisherigen sehr schwachen Gewittern diesen Sommer war dies sogar eins derer, die man als Unwetter bezeichnen kann.